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Auf den Punkt gebracht - Yanni's Performance am Jordan Festival

18/1/2017

Die Firma Triad Technical Services vertritt den Standpunkt für den Einsatz von Punktquellensysteme anstatt Line Arrays. Jedoch brauchte es bei den Toningenieuren am „Yanni Jordan Festival“ etwas zusätzliche Überzeugungskraft.

WER GEWINNT DEN KAMPF? Punktquellen-Lautsprechersysteme oder Line Arrays? Besuchen Sie irgend ein Konzert und es wird wahrscheinlich durch ein Line Array-Setup verstärkt werden. Line Arrays sind wohl einfacher zu hängen und sollen ein "adäquates Niveau" erreichen. Daher werden Line Array Systeme von vielen als der Industriestandard angesehen. Wenn also eine Rental Company wie z.B. Triad Technical Services, ausschliesslich mit Point-Source-Systemen wie KV2 Audio arbeitet, stellt sie sich oft vor, Toningenieure bei einem Event mit den Vorteilen von Punktquellen-Systemen anstelle von Line Arrays zu betrauen.

Das war nicht anders, als Triad Technical Services vor kurzem die komplette technische Einrichtung für das Jordan Festival lieferte, welches drei Konzerte umfasste. Das Aufbauarbeiten dauerten über eineinhalb Wochen. Eine aussergewöhnliche Mischung von Performern standen auf der Bühne des Amman Citadel, dem höchsten Hügel von Amman, mit Blick auf die Stadt. Die Eröffnungsnacht war dem Gesang des libanesischen Komponisten Marcel Khalifeh gewidmet, während die türkische Tanzgruppe "The Fire of Anatolia" den zweiten Abend bestritten. Headliner und letzter Act am dritten Veranstaltungstag war Yanni.

Triad hat die technische Einrichtung für den Veranstalter, Friends of Jordan Festivals regelmässig, einschliesslich der beiden vorangegangenen Ausgaben von The Jordan Festival zur Verfügung gestellt. "Wir haben ein sehr gutes Einvernehmen mit dem Veranstalter und er weiss, dass wir nur hochwertiges Ton- und Lichtequipment für deren Veranstaltungen liefern", sagt Triad General Manager, Amjad Marar. „Die Veranstaltungen sind von hoher Qualität für internationale Künstler. Sie wissen, dass wir die Qualität und das Setup jederzeit den hohen Qualitätsstandards anpassen können."

Triad beschloss, exklusiv mit KV2 Audio zu arbeiten, nachdem Amjad Marar die VHD-Point-Source-Systeme des tschechischen Herstellers im Einsatz hatte. "Wir haben mit der Zusammenarbeit mit KV2 Audio begonnen, als das VHD-System lanciert wurde“, bestätigt Marar. „Somit haben wir uns entschieden,  ausschliesslich mit der KV2-Point-Source-Technologie zu arbeiten um die Menschen über die Vorteile dieser Technologie zu informieren. Wir verwendeten bis anhin regelmässig unsere Line-Array-Systeme, bis wir das VHD-System hörten, welches die Spielregeln komplett änderte.“

Erfahren Sie mehr über das VHD System

Für Triad war es klar, das VHD-System für dieses Festival einzusetzen. Jedoch bezweifelte Yanni’s FOH-Toningenieur und Tourdirektor Anthony Stabile die Entscheidung. Dies erwies sich als grösseres Hindernis als das im Freien und auf dem historisch bedeutsamen Hügelland auszutragende Festival.

"Die grösste Herausforderung war es, die Technik-Crew von Yanni dazu zu bringen, ein Punktquellensystem zu akzeptieren", erinnert sich Amjad Marar. "Wir mussten sie zuerst überzeugen, und dies hat Andy Austin-Brown von KV2 Audio praktischerweise gleich übernommen. Sie sprachen mit ihm und er erklärte ihnen die Vorteile der Verwendung eines Punktquellensystems im Vergleich zu einem Line-Array".

"Amjad rief mich an, ich soll dringend Anthony Stabile kontaktieren. Zu Anfang hatten Anthony und sein Team einige Skepsis gegenüber der Fähigkeit eines Single-Point-Source-System die erwartete Festival-Besucherzahl abzudecken", erinnert sich Andy Austin-Brown, technischer Projektleiter bei KV2 Audio. "Es war jedoch sofort klar, dass Amjad die Vorteile eines Punktquellensystems nennen konnte, da er auch kein Unbekannter auf diesem Gebiet ist. Er mag die Idee eines direkteren Wegs der Signalkette von der Elektronik zu den Wandlern mit nur einem dezenten Prozessoreingriff. Er gab auch bereitwillig zu, die letzten 10 Jahre eine respektable Line Array Marke eingesetzt zu haben. Nun machte ihm nur noch die Flächenabdeckung Sorgen, da die Veranstalter und Techniker solcher Events normalerweise auf Line Array Technologie zurückgreifen."

"Anthony betonte, dass die Tonqualität für seinen Künstler die oberste Priorität sei", fährt er fort. "Ich erklärte, dass das VHD2.0-System mehr als nur ein Punktquellen-Design mit der beteiligten Technologie ist. Dass es mitunter eine schnellere Einschwingzeit hat, Elektronik um Rückkopplungen zu vermindern, eine überlegene Kontrolle der Wandler, niedrige "q-Horn" -Designs mit einem extrem niedrigen Verzerrungsfaktor sowie fehlende Interaktionseffekte zwischen mehreren Einheiten, welche es dem System ermöglichen, all das zu tun, was für ihn anfänglich undenkbar schien. Am Ende des Gesprächs verpflichtete sich Anthony, mit dem System zu arbeiten, und ich schlug dann ein Systemdesign vor, das seinen Anforderungen und den von Triad entsprach."

Dieses System, das Triad für alle drei Veranstaltungen des Festivals lieferte, bestand aus vier VHD2.0 Lautsprechern, geflogen zwei pro Seite, ein Paar VHD1.0 als Down-Fills, vier ES1.0 Einheiten für Out-Fills und vier EX12 als Front-Fills. Für die Tiefen wurden vier VHD2.16 Subwoofer geflogen, während acht VHD4.18 und acht VHD2.16 gestackt wurden. Vier VHD2000 und vier EPAK2500R Controller- und Verstärkungseinheiten wurden implementiert und vier VHD3200 Endstufen betrieben die Subwoofer. Ein Paar SDD3 Super Digital Delay Line Prozessoren wurden ebenfalls eingesetzt.

"Das schöne an diesem System ist, dass es so leicht konfiguriert werden kann. Es müssen nur die Höhe und Ziel angegeben werden und schon läuft alles nach Plan. Es ist nicht wie bei einem Line Array, wo genau berechnet werden muss, in welchen Winkel alle Lautsprecher gebracht werden müssen, es ist wirklich einfach", bestätigt der Triad-Geschäftsführer. "FOH und Monitor-Mix wurden an zwei Avid-Venue-Profil-Mischpulten gemacht. Das Bühnenmonitor-Netzwerk bestand ein Sennheiser IEM-System. Eine Vielzahl von Sennheiser und Shure Mikrofonen kamen mit Yannis Backline aus Amerika.“

Amjad Marar erklärt weiter, was er als Vorteil von Punktquellensystemen gegenüber einer Line-Array-Lösung sieht: "Wenn Sie ein Line-Array-System verwenden, sind die Lautsprecher vertikal aufgereiht. Ein natürlicher Frequenzgang des Line-Arrays vor dem Signal Processing zeigt eine kontinuierliche Dämpfung hoher Frequenzen ab 2 kHz aufwärts aufgrund einer Annullierung, die durch die Nähe zahlreicher Hochfrequenztreiber verursacht wird, so dass eine gewisse Entzerrung durchgeführt werden muss, um dies zu korrigieren. Dieser Verstärkungsfaktor erhöht die Gesamthöhe des Systems. Mit einem Punktquellen-System existiert dieses Problem nicht, weil der Ton aus einer Quelle geliefert wird."

"Line Arrays stellen auch Timing-Probleme dar, wenn z.B. acht Lautsprecher alle den gleichen Sound abspielen, bekommen die Zuschauer vorne den Sound früher zu hören als die Personen, welche weiter hinten stehen", ergänzt Marar. "Mit der Punktquelle ist das System so konzipiert, dass es so viel Druck, Klarheit und Dynamik bietet, dass es für ein grosses Publikum ohne jegliche Zeitverschiebungsprobleme zwischen den Lautsprechern sorgen kann."

Sobald alle mit der vorgeschlagenen Sound-Lösung einverstanden waren, stand schon die nächste Herausforderung an, die das Team von Triad zu überwinden hatte, sondern auch, wie der Veranstaltungsort präsentiert werden sollte. "Wir lieferten alles, nicht nur das Soundsystem, sondern auch die Beleuchtung, Traversen, Rider, Video-LED-Bildschirme und einen Ü-Wagen für das Produktionsteam. Mit sechs HD-Videokameras wurde die Show aufgenommen. Wir haben sogar die Bühne ausgestattet und Feuerwerk für die abschliessende Show organisiert“, bemerkt Amjad Marar. „Der der Platz war knapp und das Gelände nicht ebenmässig, so dass es schwierig war, Bühne und Tribüne zu bauen. Wir konnten 4.000 Sitzplätze auf sehr begrenztem Raum bauen, was für uns ein grosser Erfolg bedeutete."

"Der Veranstaltungsort wurde wegen der Bedeutung des Ortes ausgewählt und weil es auf dem Hügel liegt, mit Blick auf die Altstadt von Amman, die nachts ziemlich spektakulär ist", fährt er fort. "Yanni ist dafür bekannt, schon in vielen historischen Stätten gespielt zu haben, wie die Akropolis in Athen, die Pyramiden von Gizeh und im Taj Mahal.“

"Direkt hinter der Bühne auf einem Hügel waren wir am Rand positioniert. Am anderen Ende, wo die letzte Sitzreihe endete, führt die Strasse durch“, fügt Marar hinzu. "Wir mussten wirklich den Raum maximieren. Da dies der Fall war, erwies sich das Punktquellensystem als vorteilhaft, da nur eine geringe Anzahl von Einheiten eingesetzt werden musste, um eine Abdeckung über die gesamte Seite zu gewährleisten. Die einzige Voraussetzung war, dass die Lautsprecher genau ausgerichtet wurden.“

"Es ist der Name - Punktquelle. Wenn diese nicht auf die Tribüne gerichtet ist, hat man ein Problem.", sagt Amjad Marar. "Die Sitzhöhe stieg von der Vorderseite bis zur Rückseite um ca. 12 Meter, so dass die Lautsprecher nach oben auf die am weitesten entfernte Sitzposition auf Achse genau gerichtet werden mussten. Das bedeutete für die Zuschauer, egal wo sie sassen, ob vorne, in der Mitte oder hinten, der Klang stets gleich homogen war. Natürlich hatte es ein wenig mehr Bässe in den vorderen Reihen. Während des Konzerts mussten wir auf dem Verstärker bei -3B Betrieb das Volumen etwas zurücknehmen, weil es viel zu mächtig war für diesen Veranstaltungsort und das mit nur zwei Lautsprechern pro Seite". 

Während die Punktquellen-Klanglösung für alle drei Ereignisse problemlos verwendet werden konnte, sah es bei der Beleuchtung etwas anders aus: "In der Planungsphase mussten wir die Bedürfnisse der Künstler berücksichtigen, wir hatten einen Sänger mit einer Band, dann hatten wir die Tanzgruppe, und das gesamte Setup musste den Anforderungen an Bühne und Traversen gerecht werden. Höhe und LED-Bildschirme ebenfalls. Wir mussten Kompromisse zwischen allen drei Showacts machen, aber die wichtigsten Anforderungen waren natürlich die von Yanni, so dass der Massstab für das ganze Festival gesetzt wurde", so Marar. 

Die Beleuchtungsanlage für Yanni's Show wurde von Bud Horowitz gestellt. Die Lichtshow wurde von einer High-End-Hog 4-Konsole gesteuert und umfasste 24 ROBE BMFL-Washer, 28 Martin Mac Viper AirFX, 28 JB-Beleuchtung JBLED A7 und 22 PR Lighting XR 200 5R Beam Moving Heads. Diese wurden ergänzt durch vier MFL 1.000W, sechs LED 18x10W Par, 16 LED Bars und 15W COB LEDs, vier Molefay Blinder, vier Super Trouper Follow Spots und vier Smoke Factory Tour-II Hazers.

"Das ausverkaufte Yanni-Konzert war ein grosser Erfolg", sinniert Amjad Marar. "Wir erhielten viel positives Feedback von vielen Leuten, die den Sound besonders lobten. Alle im Publikum schwärmten von dem Sound und vor allem Yanni’s Technik-Team war äusserst beeindruckt."

"Das VHD-Soundsystem ist perfekt", freut sich Anthony Stabile. "Ich war sehr überrascht, wie glasklar und kraftvoll es klingt“. Zusätzlich zu Anthony Stabile gehörten Tommy Sterling, FOH-Techniker, Ryan Trefethen Monitor-Techniker und Ernesto Corti als Projekt- und Bühnenmanager, der auch als Videoregisseur diente.

Mit dem Abschluss des Festivals und dem beeindruckenden Point-Source-Soundsystem sind Amjad Marar und das Team von Triad zuversichtlich aufgrund der ausserordentlichen Fähigkeiten des KV2 Systems für die nächsten Veranstaltungen.

"Seit wir mit den VHD-Systemen arbeiten, haben wir schon viele Tontechniker ausgebildet", resümiert Amjad Marar. "Es ist immer dasselbe bei der ersten Zusammenarbeit: In der Regel fragen sie nach einem Line Array System, weil sie es kennen und damit umzugehen wissen. Aber wenn sie das Punktquellensystem hören, ändert sich ihr Standpunkt jeweils bald".

Quelle: Pro Audio MEA

 

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